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Studie zum „Physician Assistant“: Neuer Beruf könnte Hausärzt:innen entlasten
[05.04.2024] In einem aktuellen Forschungsvorhaben untersuchen Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, ob die hausärztliche Versorgung besonders in ländlichen Gebieten durch einen neuen Assistenz-Beruf langfristig verbessert oder sogar sichergestellt werden kann. Für das Projekt „Physician Assistants in der Allgemeinmedizin“ (PAAM) erhalten sie durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) rund 6,7 Millionen Euro über 45 Monate. Die Konsortialführung übernimmt ein Team des Instituts für Allgemeinmedizin (ifam) am Universitätsklinikum Essen. Es kooperiert unter anderem mit den allgemeinmedizinischen Fachvertretungen der Universitäten Bochum, Düsseldorf und Witten, mit der BARMER Ersatzkasse, mit den Kassenärztlichen Vereinigungen Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein, mit den Physician-Assistant-Fachverbänden (DHPA und DGPA) sowie mit Hausärzt:innen.
Eine flächendeckende Gesundheitsversorgung durch Hausarztpraxen gilt als entscheidend für ein gut funktionierendes Gesundheitssystem. Wer abseits großer Städte lebt, spürt die Folgen des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels in medizinischen Berufen unmittelbarer als in Ballungsgebieten: Der Weg zur nächsten Hausarztpraxis ist oft weiter und das Behandlungsspektrum größer. Dem entgegenwirken sollen neue Versorgungskonzepte, die dafür sorgen, dass behandelnde Ärzt:innen mit nicht-ärztlichen Fachkräften besser zusammenarbeiten. Eine Schlüsselrolle könnte das Berufsbild „Physician Assistant“ (PA) spielen. Ausgebildete PAs haben ein Studium absolviert und es mit einem Bachelor of Science abgeschlossen. Sie sind keine Ärzt:innen, dürfen aber unter ärztlicher Aufsicht Aufgaben von diesen übernehmen. PAs beraten beispielsweise Patient:innen, erläutern ihnen Befunde und klären sie über mögliche Eingriffe auf.
Die in Deutschland auch als Medizin-Assistent:in oder Ärzt:innen-Assistent:in bekannte Berufsgruppe wird hierzulande jedoch hauptsächlich stationär in Krankenhäusern eingesetzt – anders als in den USA oder den Niederlanden, wo Physician Assistants in hausärztlichen Praxen unterstützen. „Internationale Studienergebnisse zeigen, dass der Einsatz von PAs gerade dort sehr effektiv sein kann“, sagt PAAM-Projektleiterin Alessia Dehnen. Zudem beobachte man eine Zunahme von Physician-Assistant-Studiengängen und eine steigende Akzeptanz in der Gesellschaft. „Mit unserer Forschung möchten wir herausfinden, wie Physician Assistants optimal in die hausärztliche Regelversorgung integriert und etabliert werden können, auch unter ökonomischen Aspekten.“ Die Studienergebnisse sollen maßgeblich dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung in Deutschland langfristig sicherzustellen, insbesondere in Regionen mit Hausärzt:innen-Mangel.
Weiterführende Informationen
Zur PAAM-Projektbeschreibung: http://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/neue-versorgungsformen/paam-physician-assistants-in-der-allgemeinmedizin.638
Zum Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses: http://innovationsfonds.g-ba.de/
Zum Institut für Allgemeinmedizin des UK Essen: http://www.ifam-essen.de/
Alle Konsortial- und Kooperationspartner:innen
Abteilung für Allgemeinmedizin der Ruhr-Universität Bochum, Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V., AOK Bundesverband GbR, BARMER Ersatzkasse, Deutsche Gesellschaft für Physician Assistants e.V. (DGPA), Deutscher Hochschulverband Physician Assistant e.V., Forschungsstelle Medienrecht der TH Köln, Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH, Forschungsstelle für das Recht des Gesundheitswesens der Universität zu Köln, Institut für Allgemeinmedizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Allgemeinmedizin und ambulante Gesundheitsversorgung der Privaten Universität Witten/Herdecke gGmbH, Kassenärztliche Vereinigungen Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein, Fliedner FH (FFH), EUFH Rheine, Deutsche Gesellschaft für Physician Assistants e.V. (DGPA), Verband der Medizinischen Fachberufe, Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland
PAAM-Projektleiterin Alessia Dehnen (Bildrechte: Alessia Dehnen)
Philip Schillen, kommissarische PAAM-Projektleitung während sich Alessia Dehnen in Elternzeit befindet (Bildrechte: Philip Schillen)
Pressekontakt
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Martin Rolshoven, Dipl.-Medienwirt, Wissenschaftsredakteur, Tel.: +49 (0)201/723-6274, martin.rolshoven@uk-essen.de
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