HSU-Netzwerk

Netzwerk Herkunftssprachlicher Unterricht Über uns

Das „Netzwerk Herkunftssprachlicher Unterricht“ ist eine bundesländerübergreifende Vereinigung mit dem Ziel, das Wissen über Herkunftssprachlichen Unterricht zu mehren. Im Netzwerk sind Wissenschaftler(innen) verschiedener Disziplinen sowie Vertreter(innen) der Bildungsadministration und der Bildungspraxis beteiligt, die sich mit Fragen der Erziehung und Bildung im Kontext von Mehrsprachigkeit befassen.

Das Netzwerk wird koordiniert von der Koordinierungsstelle Mehrsprachigkeit und sprachliche Bildung -KoMBi- (angesiedelt an der Universität Hamburg) und ProDaZ (angesiedelt an der Universität Duisburg-Essen).

Die Mitglieder des Netzwerks sehen die Mehrsprachigkeit in Deutschland, also auch die vielen durch Migration in das Land gebrachten Herkunftssprachen, als eine wertvolle Ressource an – sowohl für den Einzelnen als auch für die gesamte Gesellschaft. Die Kenntnis mehrerer Sprachen eröffnet persönliche und berufliche Chancen in einer zunehmend globalisierten Welt. Herkunftssprachen bilden eine bedeutende Grundlage dafür, die Ressource Mehrsprachigkeit auszubauen und zu stärken. Dies aber setzt voraus, dass diese Sprachen als Bildungswert anerkannt und Investitionen in ihre Ausbildung vorgenommen werden.

Ziel des Netzwerks ist es, zur Klärung von Funktion und Rolle des Herkunftssprachlichen Unterrichts in einem Gesamtkonzept von sprachlicher Bildung in der mehrsprachigen Gesellschaft beizutragen. Dazu dienen der Austausch über praktische Erfahrungen, die Anregung von Entwicklungen in der Praxis und für die Praxis, aber ebenso Impulse zu wissenschaftlicher Begleitung und Evaluation. Das Netzwerk stellt wissenschaftlich fundierte und praxisrelevante Informationen über den Herkunftssprachlichen Unterricht bereit. Im Diskurs der Beteiligten entstehen Anregungen zur – möglichst interdisziplinären – Forschung über Herkunftssprachlichen Unterricht, die sich auf methodisch-didaktische Optimierung und die Klärung seiner Rolle und Funktion für sprachliche Bildung in der mehrsprachigen Gesellschaft richten.

Im Rahmen des Netzwerkes finden Treffen zum gemeinsamen Austausch und zur Zusammenarbeit statt. Folgende Treffen haben bereits statt gefunden:

  • konstituierender Workshops am 04.11.2017 an der Universität Duisburg-Essen
  • 27.04.2018 an der Universität Hamburg
  • 16.11.2018 an der Universität Duisburg-Essen
  • 05.11.2019 an der Universität Duisburg-Essen

Folgende Themen werden im Netzwerk adressiert:

  • Bezeichnungspraxen – Begriffsklärung HSU
  • Materialien (Bestandsaufnahme, Desiderata)
  • Lehr-/Lernmaterialien für den herkunftssprachlichen Schrifterwerb
  • Koordinierte Alphabetisierung in der Grundschule
  • Vernetzung HSU mit dem Deutsch- und/oder Fachunterricht in allen Schulformen
  • Didaktik des herkunftssprachlichen Unterrichts
  • Integration in das Regelcurriculum
  • Rekrutierung und Qualifizierung von Lehrkräften, Fortbildung von Lehrkräften
  • HSU und Eltern
  • HSU und Bildungsadministration
  • HSU im tertiären Sektor

Folgende Arbeitsgruppen sind im Rahmen der Arbeit des Netzwerkes entstanden:

  • AG Praxis
  • AG Bildungsadministration
  • AG Forschung
  • AG Herkunftssprachen an Universitäten

Kontakt

Das Netzwerk ist jederzeit offen für neue Mitglieder. Bei Interesse melden Sie sich bei:

Dorota Okonska
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt "ProDaZ - Deutsch als Zweitsprache in allen Fächern"
+49 201 183 3293
dorota.okonska@uni-due.de

Ansprechpartner*innen für die AGs

AG Bildungsadministration Dr. Erkan Gürsoy
Dr. Till Woerfel

AG Praxis Dr. Erkan Gürsoy
Dorota Okonska

AG Forschung Prof. Dr. Katja F. Cantone-Altıntaș
Dr. Helena Olfert

AG Herkunftssprachen an Universitäten Dr. Helena Olfert
Barbara Stolarczyk

HSU-Angebote in den Bundesländern

Das Angebot Herkunftssprachlichen Unterrichts ist in den Bundesländern sehr unterschiedlich. In einigen Bundesländern gibt es ein Angebot in Verantwortung der Bildungsbehörde, in anderen nicht. Weiterhin wird HSU durch Konsulate oder privaten Initiativen organisiert. In vielen Bundesländern existieren staatliche Angebote und Konsulatsunterricht nebeneinander. Der Mediendienst Integration hat im August 2022 die Übersicht über die Angebote und Entwicklungen in den Bundesländern aktualisiert.

Im Folgenden finden Sie Informationen zu den HSU Angeboten der einzelnen Bundesländer und (soweit vorhanden) zu Lehrplänen zum HSU:

Literatur und Studien

Auf dieser Seite finden Sie Literatur und Studien zum herkunftssprachlichen Unterricht.

Zur Seite Literatur und Studien

Materialien

Die Unterrichtsreihe "Materialien für den herkunftssprachlichen Unterricht", entwickelt an der PH Zürich, liefert theoretische Hintergrundinformationen und viele tolle konkrete Praxismaterialien für die Förderung der Mündlichkeit, des Lesen, des Schreibens und der interkulturellen Kompetenz in der Herkunftssprache. Auf Deutsch sind die Materialien beim orell füssli Verlag erhältlich. In verschiedenen Herkunftssprachen können sie von der Website runter geladen werden!

  • Die Handreichung Unterricht mit digitalen Medien organisieren. Mehrsprachigkeit gezielt nutzen und fördern, des Mercator-Instituts, enthält Anregungen zum Einbezug von Herkunftssprachen mittels digitaler Medien und dazu wie HSU zukünftig auch digital organisiert werden könnte.
  • Die Unterrichtsreihe "Materialien für den herkunftssprachlichen Unterricht", entwickelt an der PH Zürich, liefert theoretische Hintergrundinformationen sowie viele konkrete Vorschläge für die schulische Praxis. Die Materialien können von der Website runter gelanden werden!
  • Der Schulbuchkatalog des Landes Hessen führt eine große Anzahl an Lehrwerken auf (für die Sprachen Arabisch, Griechisch, Italienisch, Kroatisch, Polnisch, Portugiesisch, Serbisch, Türkisch). Diese Lehrwerke sind für den Unterricht in Hessen zugelassen.
  • Der WEYEL Verlag bietet jeweils eine Reihe an Schulbüchern für den herkunftssprachlichen Unterricht in den Sprachen Albanisch, Arabisch, Bosnisch, Griechisch, Italienisch, Kroatisch, Polnisch, Russisch, Serbisch, Spanisch und Türkisch. Das Angebot umfasst Lehrwerke aus den Herkunftsländern und solche, die speziell für den herkunftssprachlichen Unterricht entwickelt wurden.
  • Auf der Webiste des Projektes "Schule Mehrsprachig" aus Österreich finden sich Sprachensteckbriefe mit grundlegenden Informationen über die am häufigsten in den Klassenzimmern vertretenen Sprachen für Lehrkräfte. Auf der Seite finden sich ebenfalls Literaturtipps zum Unterrichten der Sprachen Bosnisch, Kroatisch und Serbisch sowie eine Datenbank für mehrsprachige Kinderbücher
    • Auch das ProDaZ Projekt hat Beschreibungen zu Sprachen erstellt, die im mehrsprachigen Klassenzimmern anzutreffen sind. Enthalten sind Informationen zu Sprecherzahlen, Struktur, Grammatik, Zahlen und Hörbeispiele. Ebenfalls ist eine Beschreibung der deutschen Sprache für Lehrerinnen und Lehrer aufgeführt.
      ProDaZ hat ebenfalls eine Übersicht von Zahlwörtern in verschiedenen Sprachen erstellt.
  • Das Buch von Elena Denisova-Schmid und Evelyn Walach (2014) gibt Hinweise zum Thema Erfolgreich unterrichten in heterogenen Lerngruppen. Methoden für den Einsatz im Russischunterricht
  • Im Buch von Basil Schader (2012) finden sich Hintergründe und 101 praktische Vorschläge für den Unterricht in mehrsprachigen Klassen
  • Auf der Seite Learning and Teaching Resources des National Heritage Language Resource Center der UCLA finden sich Lehrmaterialien und online Kurse für Schulungen von Lehrkräften. Alle Materialien sind allerdings auf Englisch

Im Kompetenzzentrum

Weitere Informationen

Weitere Informationen, Materialien und Dokumente finden Sie im Kompetenzzentrum im Bereich Mehrsprachigkeit und Herkunftssprachen.

Koordinierungsstelle für Mehrsprachigkeit und sprach­liche Bildung, Universität Hamburg, Institut für Inter­kulturelle und International Vergleichende Erziehungs­wissenschaft Forschungsschwerpunkt
Sprachliche Bildung und Mehrsprachigkeit

Projektvorstellungen und Ergebnisse 1. und 2. Förderphase

In der Broschüre sind die Projektvorstellungen, Ergebnisse und Implikationen für die Praxis der Projekte des Forschungsschwerpunkts Sprachliche Bildung und Mehrsprachigkeit veröffentlicht.

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Erfassung herkunftssprachlicher Kompetenzen

Das Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft (ZAS) in Berlin hat ein Instrument (MAIN) entwickelt, mit dem Erzählfähigkeiten anhand von Bildergeschichten von Kindern im Alter von 3 bis 10 Jahren erfasst werden können.

MAIN ist derzeit in den folgenden Sprachen verfügbar: Englisch, Afrikaans, Albanisch, Baskisch, Bulgarisch, Kroatisch, Zypriotisch, Dänisch, Niederländisch, Estnisch, Finnisch, Französisch, Deutsch, Griechisch, Hebräisch, Isländisch, Italienisch, Litauisch, Norwegisch, Polnisch, Russisch, Spanisch, Standardarabisch, Schwedisch, Türkisch, Vietnamesisch und Walisisch.

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Podcast & Video Medien

Fünfte Folge des Podcasts: Fenster auf! Frische Gedanken in die Schule

Dr. Till Woerfel, ein Sprachwissenschaftler, spricht über Mehrsprachigkeit in der Schule. Er diskutiert, wie sich mehrsprachige Erziehung und Bildung auf Kinder auswirken und wie Schulen die Mehrsprachigkeit besser fördern können. In dem Gespräch wird ebenfalls der Herkunftssprachliche Unterricht (HSU) behandelt und seine potenzielle Rolle bei der Stärkung der Identität von Schüler*innen mit Flucht- und Migrationsgeschichte diskutiert. Außerdem gibt Dr. Woerfel den Lehrkräften wertvolle Tipps und Empfehlungen.

Zum Podcast


"Jede Sprache ist ein Schatz!"

Sehen Sie hier ein Video zum Herkunftssprachlichen Unterricht in Dortmund.

Eltern

Im Folgenden finden Sie Informationen, die speziell an Eltern gerichtet sind, sowohl zur mehrsprachigen Erziehung als auch über Unterricht in der Herkunftssprache.

Zur Seite Eltern
ProDaZ war angesiedelt am Institut für Deutsch als Zweit- und Fremdsprache und wurde gefördert von der Stiftung Mercator