Genetische Medizin
Plattform Genetische Medizin
Die Plattform Genetische Medizin bildet die Klammer um die Einrichtungen des UK Essen und des LVR-Klinikums, die sich mit dem genetischen und epigenetischen Wissen befassen. Der Großteil der theoretischen und klinischen Abteilungen trägt zu der fachübergreifenden Plattform bei bzw. profitiert von ihr.
Die Genetische Medizin vertieft die Kooperation der Schwerpunkte Herz-Kreislauf, Onkologie, Transplantation sowie Immunologie und Infektiologie und wird durch Nutzung gemeinsamer Infrastruktur unterstützt. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Medizinische Biotechnologie (ZMB) und der Fakultät für Biologie.
Die Diagnostik verschiedener Erkrankungen basiert heute auf genetischen Befunden. In den letzten zwei Jahrzehnten hat die genetische Forschung das Verständnis der Ätiologie und Pathogenese komplexer Erkrankungen wesentlich vertieft. Diese Fortschritte gehen auf die Entwicklung von DNA-Chips zurück, die es erlauben, über eine Millionen Genotypen pro Person zu erheben. Moderne DNA-Sequenzierautomaten machen die Ermittlung der vollständigen Sequenz des Erbguts möglich (Next Generation Sequencing).
Die molekulare Epigenetik, ein junger Forschungszweig der Genetik, beschäftigt sich mit der zellulären Vererbung von Genaktivitätszuständen und erklärt u. a., wieso bestimmte Umwelteinflüsse die Entwicklungsbahnen eines Menschen verändern.
Folgende Abteilungen betreiben technische Plattformen bzw. bringen ihre Expertise in genetisch-medizinische Projekte ein:
- DNA-Sequenzierservice (Institut für Humangenetik)
- BioChip-Labor (Institut für Zellbiologie) Genomsequenzierung (Institute für Humangenetik und Zellbiologie)
- Genominformatik (Lehrstuhl für Genominformatik, Institut für Humangenetik)
- DNA-Methylierungsanalyse (Institut für Humangenetik; Genominformatik)
- Genotypisierung von pharmakogenetischrelevanten Sequenzvarianten (Institut für Pharmakogenetik)
- Molekulargenetische Analysen der Gewichtsregulation und bei kinder- und jugendpsychiatrischen Störungen (Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters)
- Genetische Epidemiologie (Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie)
- Transgene Tiere (Zentrales Tierlaboratorium)
Seit März 2018 ist die Medizinische Fakultät Kooperationspartner des neu gegründeten „West German Genome Center“ (WGGC) der Universität zu Köln, der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, das durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird.