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Prof. Dr. Viktor Grünwald erhält Forschungspreis 2020 der Gerhard-Domagk-Stiftung

[18.03.2021] Lungenkrebs kennt jeder, Sarkome nicht. Kein Wunder, denn diese bösartigen Tumoren des Binde- und Stützgewebes sind selten – aber hoch gefährlich. Fachleute unterscheiden zwischen Knochen- und Weichgewebesarkomen (WGS). Letztere hat der Onkologe Prof. Viktor Grünwald, Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen erforscht - und dafür jetzt den Preis der an der Universität Münster angesiedelten Gerhard-Domagk-Stiftung erhalten.

WGS treten sowohl bei Kindern und jungen Erwachsenen auf; ein Drittel der Patienten ist jedoch bereits über 60 Jahre alt. Das Alter wird zum Nachteil: Die soziale Situation und Begleiterkrankungen erschweren die Behandlung – insbesondere die gängige Chemotherapie ist riskant. Prof. Viktor Grünwald begab sich auf die Suche nach einer Alternative, die genauso effektiv, aber weniger aggressiv ist - und wurde fündig: In seiner Studie untersuchte er die Wirkung von Pazopanib bei WGS.

Die gängige Behandlungsstrategie bei diesen Tumoren ist die Chemotherapie, das gängige Medikament Doxorubicin. Gerade im Alter ist diese Behandlung jedoch problematisch: So kommt es häufig zu Neutropenie, einer verminderten Anzahl weißer Blutkörperchen, oder zu Kardiotoxizität, einer Schädigung des Herzens. Insbesondere im Hinblick auf die soziale Situation der über 60-Jährigen erscheint eine Behandlung ohne „Chemo“ die bessere Wahl. Der Onkologe, Internist und Facharzt für Hämatologie Prof. Viktor Grünwald vom Universitätsklinikum Essen verglich in seiner Studie bei Patienten mit fortgeschrittenem WGS die Wirkung und vor allem Toxizität von Doxorubicin und die des Mittels Pazopanib, das er als weniger aggressiv einschätzt. Und tatsächlich: Er konnte belegen, dass Pazopanib nicht nur eine vergleichbare Wirkung wie Doxorubicin hat, sondern auch ein geringeres Toxizitätsprofil. Für diese erste vergleichende Arbeit verlieh die Stiftung dem Studienleiter den Gerhard-Domagk-Preis 2020.

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