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Else Kröner Memorialstipendium für Essener Neuroonkologe: Bessere Tumor-Therapie dank künstlicher Intelligenz

[23.06.2021] Mit Neuroonkologe Dr. Sied Kebir erhält ein Forscher der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) eines von bundesweit sechs renommierten Else Kröner Memorialstipendien. Durch die Förderung kann sein Forschungsteam jetzt mit der Entwicklung eines komplexen Modells beginnen, mit dem die Therapie von besonders aggressiven Hirntumoren schneller und effizienter werden soll. Die Stipendien sind mit 230.000 Euro dotiert und werden jährlich von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung vergeben.

Das Glioblastom gehört zu den bösartigsten Hirntumoren bei Erwachsenen. Ein großes Problem bei deren Behandlung: Die für den Beginn von Therapien notwendigen molekularen Diagnosen nehmen wertvolle Zeit in Anspruch. Genau dort setzt das Forschungsvorhaben von Stipendiat Dr. Sied Kebir an. „Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz möchten wir Betroffenen einen Zeitvorsprung verschaffen“, sagt Dr. Kebir, stellvertretender Leiter der Abteilung „Klinische Neuroonkologie“ an der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen. „Wir haben in den vergangenen Jahren gelernt, dass in Gewebe, das zur mikroskopischen Diagnostik entnommen wird, weitaus mehr Informationen verankert sind als bislang mit herkömmlichen Methoden zu ermitteln möglich war.“

Mit den Mitteln aus dem Else Kröner Memorialstipendium soll nun die Durchführung eines multizentrischen europäischen Projektes unterstützt werden. „Ziel ist, ein Deep Learning Modell zu entwickeln, das mithilfe künstlicher Intelligenz für uns wichtige Hirntumormarker vollautomatisch vorhersagen kann“, erläutert Dr. Kebir. Solch ein Tool könnte helfen, die nachgeschaltete Therapie von Betroffenen rascher und effizienter zu planen.

Die Abteilung „Klinische Neuroonkologie“ um Prof. Dr. Martin Glas (Leitung) und Dr. Kebir beschäftigt sich bereits mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Optimierung der Hirntumordiagnostik. Erst kürzlich wurde mit dem Institut für Neuropathologie ein ähnliches Modell für einen diagnostischen Hirntumormarker entwickelt. Hier gelang es, aus digitalisierten Präparaten von Glioblastom-Patient:innen, die Marker automatisiert vorauszusagen.

„Die Rahmenbedingungen zur Durchführung dieses Projektes an der Universitätsmedizin Essen sind ideal“, erläutert Dr. Kebir. „Für die Behandlung von Menschen mit Hirntumoren existiert ein exzellentes interdisziplinäres neuroonkologisches Zentrum, das neben der Abteilung ‚Klinische Neuroonkologie‘ aus einer Vielzahl von weiteren hochspezialisierten Kliniken, Instituten und Abteilungen besteht. Ein Standortvorteil ist sicherlich auch die Spezialisierung auf künstliche Intelligenz und das neu gegründete Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin.“

Über das Else Kröner Memorialstipendium
Freiraum für Forschung: Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung unterstützt mit dem Memorialstipendium besonders begabte und motivierte klinisch und wissenschaftlich tätige Ärzt:innen, vor allem am Beginn ihres Berufsweges. Es handelt sich um Individualstipendien für Forschende in der Weiterbildungsphase, die ein 2-jähriges Forschungsprojekt umsetzen möchten. Durch die Freistellung von klinischen Aufgaben soll ein besonders erfolgversprechendes medizinisches Forschungsvorhaben signifikant weitergebracht werden. Damit kann der Grundstein zur wissenschaftlichen Selbständigkeit und zur Karriere als Clinician Scientist gelegt werden.

Weitere Informationen zu dem Memorialstipendium und der Else Kröner-Fresenius-Stiftung: http://www.ekfs.de

Pressekontakt

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Martin Rolshoven, Dipl.-Medienwirt, Wissenschaftsredakteur, Tel.: +49 (0)201/723-6274, martin.rolshoven@uk-essen.de

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