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Behandlungserwartung in der Therapie nutzen: DFG fördert den SFB „Treatment Expectation“ für weitere 4 Jahre

[31.05.2024] Großer Erfolg für die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE): Der Sonderforschungsbereich/Transregio „Treatment Expectation“ (SFB/TRR 289) hat 16,5 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft für eine weitere 4-jährige Förderphase eingeworben. Der interdisziplinäre Verbund zielt darauf ab, den Einfluss der Erwartung auf die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen besser zu verstehen und diese Erkenntnisse zur Optimierung von Therapien zu nutzen. Sprecherin des gemeinsamen Forschungsverbundes ist Prof. Dr. Ulrike Bingel von der Medizinischen Fakultät der UDE. Beteiligt sind außerdem Wissenschaftler:innen in Marburg, Hamburg und Berlin.

Erwartungen von Patient:innen haben einen erheblichen Einfluss auf den Verlauf von Erkrankungen und die Wirksamkeit von Behandlungen. „Wir wollen unsere Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in die klinische Anwendung bringen, also Erwartungseffekte systematisch im klinischen Alltag nutzen“, sagt Prof. Dr. Ulrike Bingel, Sprecherin des Verbunds. Hierzu erforscht ein interdisziplinäres, überregionales Team aus 26 exzellenten Forschenden aus der Medizin, der Psychologie und den Neurowissenschaften die psychologischen und neurobiologischen Mechanismen von Erwartungseffekten. Der SFB/TRR 289 ist 2020 von der DFG eingerichtet worden.

„Die Verlängerung des SFB/TRR 289 ist eine weitere Bestätigung für die herausragende Arbeit der Forschenden um unsere Sprecherin Prof. Dr. Ulrike Bingel, der ich herzlich gratuliere“, sagt Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der UDE. „Und es ist eine wichtige Nachricht für unseren Standort: Hier wird Spitzenforschung betrieben.“

Schon jetzt ist der durch den 2020 erstmals geförderten SFB/TRR 289 gewonnene Datenschatz weltweit einmalig: Von mehr als 2.500 Teilnehmenden und Patient:innen in den Studien konnten Bilder der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT), psychometrische Daten und klinische Informationen erhoben werden. Diese Daten sind das Herzstück des Verbundes und ebnen den Weg für ein tiefgreifendes Verständnis der Mechanismen und die zukünftige personalisierte Nutzung von Erwartungseffekten.

„Künftig werden wir uns insbesondere auf die dynamische Veränderung von Behandlungserwartungen fokussieren, diese komplexeren Szenarien untersuchen und die Modellsysteme über Schmerz und Depression hinaus auf andere physiologische Systeme wie das Immunsystem erweitern“, erläutert Prof. Dr. Ulrike Bingel. „Wir schätzen uns glücklich, mit Prof. Dr. Christine Knaevelsrud von der Freien Universität Berlin eine absolute Expertin in diesem Bereich für unseren SFB gewonnen zu haben“, ergänzt Prof. Dr. Dipl.-Psych. Winfried Rief, stellvertretender Sprecher des Verbunds und Leiter der Arbeitseinheit „Klinische Psychologie und Psychotherapie I“ an der Universität Marburg.

Prof. Dr. Ulrike Bingel betont: „Uns ist es wichtig, die Öffentlichkeit und die wissenschaftliche Gemeinschaft über unsere Forschung zu informieren. Deshalb werden wir ein eigenständiges Projekt aufsetzen, das zwei Zielgruppen erreichen soll: Patient:innen und medizinisches Personal, vor allem angehende Ärzt:innen. Alle klinischen Studien haben das Ziel, Behandlungen zu verbessern. Dabei spielt die intensive Einbindung von und verstärkte Kooperation mit Patient:innen eine zentrale Rolle, um unsere Forschung für diejenigen, die sie am meisten betrifft, sinn- und wirkungsvoll zu gestalten.“

Zur DFG-Projektseite:
http://gepris.dfg.de/gepris/projekt/422744262

Weitere Informationen zum SFB/TRR 289 „Treatment Expectation“:
http://treatment-expectation.de
http://www.youtube.com/@SFB-TRR_289

Zur Pressemitteilung aus 2020 zur Einrichtung des SFB/TRR 289:
http://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=992

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