Meldungen aus der Medizinischen Fakultät

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Für ein achtsames Miteinander in der Lehre: Medizinische Fakultät veröffentlicht Leitlinien

[01.07.2024] „Ein flapsiger Spruch ist schnell gesagt, oft ohne böse Absicht, und doch kann er grenzüberschreitend wirken, gerade bei medizinischen Untersuchungen. Wir wollen für solche Situationen sensibilisieren und haben deshalb drei neue Handreichungen erstellt“, sagt Dr. Eva Willmann vom Studiendekanat der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Die Leitlinien – ein Selbstverständnis der Fakultät, jeweils für Studierende und für Dozierende, sowie ein Handout zu Grenzverletzungen im Lern-/Lehrkontext – wurden gemeinsam erarbeitet. Mit dem Ziel, dieses wichtige Thema noch mehr ins Bewusstsein zu rücken.

Im medizinischen Kontext, etwa bei körperlichen Untersuchungen oder im Unterricht mit Simulationspatient:innen, können (unbewusst) Schamgrenzen anderer überschritten werden. Diese sind immer individuell und manchmal bleibt ein komisches Gefühl zurück. Die Medizinische Fakultät nennt daher in ihrem Handout zu möglichen Grenzverletzungen eigene Anlaufstellen, wie die „Psychologische Beratung für Medizinstudierende“, wo sich vertraulich um das jeweilige Anliegen gekümmert wird.

„Dieses Thema ist hochaktuell. Wir nehmen es ernst und bieten Unterstützung an, wenn jemand unsicher ist, wie mit dem Erlebtem umzugehen ist“, sagt Dr. Willmann, die im Studiendekanat als wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitet. Ihr ist ein ganzheitlicher Blick auf das Thema wichtig, um das Miteinander von Medizinischer Fakultät und Universitätsklinikum Essen noch achtsamer zu gestalten.

In Krankenhäusern und in der Lehre gibt es hierarchische Strukturen und man kommt sich mitunter körperlich nah, was beides sensibles Verhalten erfordert. Alle drei Dokumente sind praxisnah formuliert und sorgen mit verständlichen Beispielen für Transparenz. So wird etwa die Vorbildrolle der Dozierenden hervorgehoben und auf eine diskriminierungsfreie Sprache hingewiesen.

Wer in Lehrsituationen etwas beobachtet, was möglichweise grenzüberschreitend sein könnte, lernt, wie man das Gespräch sucht und Hilfe anbieten kann. Ein Beispiel: Fotos ohne Zustimmung bei Demonstrationsuntersuchungen.
Lehrende, Studierende und das Gleichstellungsteam begleitet das Thema auch künftig. Es soll untersucht werden, was es überdies für ein vertrauens- und respektvolles Miteinander braucht.

„Viele Dinge sind selbstverständlich und doch ist es hilfreich, sie einmal aufzuschreiben, um unser Bewusstsein dafür zu schärfen und mögliche blinde Flecken zu erkennen und anzugehen“, sagt Dr. Eva Willmann.

Online-Zugriff auf die neuen Dokumente
Selbstverständnis VS (Version für Studierende): http://uk-essen.cloud.opencampus.net/sites/default/files/selbstverstaendnis_stud_0124.pdf
Selbstverständnis VL (Version für Lehrende): http://uk-essen.cloud.opencampus.net/sites/default/files/selbstverstaendnis_lehr_0124.pdf
Leitlinie „Grenzverletzungen im Lern-/Lehrkontext“: http://uk-essen.cloud.opencampus.net/sites/default/files/Grenzverletzung_Stand_042024.pdf

Pressekontakt

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Martin Rolshoven, Dipl.-Medienwirt, Wissenschaftsredakteur, Tel.: +49 (0)201/723-6274, martin.rolshoven@uk-essen.de

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