Meldungen aus der Medizinischen Fakultät

Willkommen in unserem Pressebereich. Kontaktdaten finden Sie am Ende dieser Seite.

Mehr Lebensqualität bei Herzschwäche: Verbesserte Behandlung undichter Herzklappen

[09.09.2024] Die Mitralklappe reguliert den Zufluss von sauerstoffreichem Blut in die linke Herzkammer. Bei rund 18 Millionen Menschen weltweit schließt sie nicht mehr dicht. In leichteren Fällen müssen die Betroffenen Medikamente einnehmen, in schwerwiegenderen muss die Herzklappe repariert werden. Ob diese Reparatur auch minimalinvasiv möglich ist, wurde nun im Rahmen einer internationalen Studie untersucht, an der neben dem Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und dem Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC) auch das Westdeutsche Herz- und Gefäßzentrum Essen (WHGZ) an der Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen beteiligt war. Die Expert:innen kommen in ihrer kürzlich im „New England Journal of Medicine“ veröffentlichten Studie zu dem Schluss, dass das sogenannte „MitraClip-Verfahren“ zur Transkatheter-Mitralklappenreparatur sicher und wirksam ist.

Die Studie wurde an 30 Standorten in neun Ländern durchgeführt und umfasste über 500 Patient:innen mit moderater bis schwerer funktioneller Mitraklappen-Insuffizienz. Seit 2008 gibt das minimal-invasive MitraClip-Verfahren zur Reparatur der Mitralklappe. Hierbei wird ein kleiner Clip über einen Katheter durch die Leistenvene bis zum Herzen geführt und an der undichten Klappe angebracht. Der Clip bringt die Klappensegel näher zusammen und verbessert so deren Schließfunktion. Dies reduziert den Rückfluss von Blut und entlastet das Herz, was wiederum die Symptome der Herzinsuffizienz lindert.

„Durch die Kombination der Transkatheter-Mitralklappenreparatur mit einer leitliniengerechten medizinischen Therapie hat sich die Prognose für diese Patient:innen erheblich verbessert“, so Prof. Dr. Tienush Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie und des Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum Essen (WHGZ). „Das Risiko für Krankenhauseinweisungen verringerte sich um 41% und die Betroffenen empfinden eine deutlich höhere Lebensqualität.“

„Unsere Studienergebnisse geben Anlass zur Hoffnung für Menschen, die an einer Herzinsuffizienz aufgrund einer undichten Herzklappe leiden. Besonders für Betroffene, bei denen ein chirurgischer Eingriff nicht in Frage kommt, stellt diese minimal-invasive Methode eine wertvolle Alternative dar, die das Leben deutlich verlängern und verbessern kann“, so das Fazit der Autor:innen der RESHAPE-HF2-Studie.

Link zur Originalveröffentlichung:

Transcatheter Valve Repair in Heart Failure with Moderate to Severe Mitral Regurgitation

Pressekontakt

Sie möchten zukünftig über Neuigkeiten aus der Medizinischen Fakultät informiert werden? Dann abonnieren Sie unseren regelmäßigen Newsletter.

Martin Rolshoven, Dipl.-Medienwirt, Wissenschaftsredakteur, Tel.: +49 (0)201/723-6274, martin.rolshoven@uk-essen.de

Dr. Milena Hänisch, Wissenschaftsredakteurin, Tel.: +49 (0)201/723-1615, milena.haenisch@uk-essen.de