Meldungen aus der Medizinischen Fakultät

Willkommen in unserem Pressebereich. Kontaktdaten finden Sie am Ende dieser Seite.

Physician Assistants im Praxis-Test: Neue Berufsgruppe soll Hausärzt:innen entlasten

[13.01.2025] Wo es einen Mangel an Ärzt:innen gibt, könnten sie eine Lösung sein: Physician Assistants (PAs). PAs sind studierte Assistent:innen, die Mediziner:innen entlasten, indem sie einen Teil ihrer Aufgaben übernehmen. Wie das bei der hausärztlichen Versorgung in einer Teampraxis funktioniert, wird seit Januar 2025 in einem bundesweiten Kooperationsprojekt getestet. An dem multizentrischen Projekt „Physician Assistants in der Allgemeinmedizin“ (PAAM) sind auch Forschende der Medizinischen Fakultät und der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Duisburg-Essen beteiligt. Die Konsortialführung liegt beim Institut für Allgemeinmedizin (ifam) am Universitätsklinikum Essen. Das PAAM-Projekt wird durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) mit rund 6,75 Millionen Euro gefördert.

Physician Assistants durchlaufen einen 6- bis 8-semestrigen medizinnahen Bachelor-Studiengang und übernehmen delegierbare ärztliche Aufgaben. „Das Berufsbild des Physician Assistant ist in Deutschland zwar noch wenig bekannt, wird jedoch von Fachleuten zunehmend als wichtige Ergänzung in der medizinischen Versorgung angesehen“, sagt Prof. Dr. Jürgen in der Schmitten, Leiter des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Essen. „Bisher sind die meisten PAs im klinischen Sektor tätig, es wurden aber in einigen Best-Practice-Praxen bereits vielversprechende Erfahrungen gesammelt.“

In dem neuen Projekt PAAM, das eine Laufzeit von 45 Monaten hat, wird eine cluster-randomisierte Studie in 24 Interventions- und 28 Kontrollpraxen in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein durchgeführt. Es wird untersucht, welchen Beitrag PAs in der hausärztlichen Versorgung leisten und wie Kooperationen von PAs und Hausärzt:innen bestmöglich unterstützt werden können. Dabei werden Patient:innensicherheit und Versorgungsqualität sowie Auswirkungen auf Versorgungskapazitäten, Ärzt:innen- und Patient:innenzufriedenheit und Effizienz evaluiert. Die Mediziner:innen möchten herausfinden, wo die Potenziale von PAs in der hausärztlichen Versorgung liegen und wie ihre Rolle in Zukunft weiter ausgestaltet werden kann.

Mehr Informationen zum Projekt „Physician Assistants in der Allgemeinmedizin“:
http://www.ifam-essen.de/forschen/paam/

Übersicht der PAAM-Projektpartner:innen:
Abteilung für Allgemeinmedizin (AMRUB), Ruhr-Universität Bochum (RUB)
Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (AMIB), RUB
Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.
AOK Bundesverband GbR, Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO)
BARMER
Deutsche Gesellschaft für Physician Assistants e.V. (DGPA)
Deutscher Hochschulverband Physician Assistant (DHPA) e.V.
Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH (EsFoMed)
EU|FH Hochschule für Gesundheit | Soziales | Pädagogik
Fliedner Fachhochschule (FFH), Düsseldorf
Forschungsstelle Medienrecht, TH Köln
Institut für Ärztliche Qualität Schleswig-Holstein gGmbH (IQSH)
Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Düsseldorf
Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Essen
Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (iamag), Universität Witten/Herdecke
Institut für Staatsrecht, Universität zu Köln
Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL)
Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen
Verband medizinischer Fachberufe e.V
Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung


PAAM-Projektleiterin Alessia Dehnen (Bildrechte: Alessia Dehnen)


Prof. Dr. Jürgen in der Schmitten, Leiter des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Essen (Bildrechte: Frank Preuß, UK Essen)


Logo des Projekts „Physician Assistants in der Allgemeinmedizin“ (Bildrechte: PAAM)

Pressekontakt

Sie möchten zukünftig über Neuigkeiten aus der Medizinischen Fakultät informiert werden? Dann abonnieren Sie unseren regelmäßigen Newsletter.

Martin Rolshoven, Dipl.-Medienwirt, Wissenschaftsredakteur, Tel.: +49 (0)201/723-6274, martin.rolshoven@uk-essen.de

Dr. Milena Hänisch, Wissenschaftsredakteurin, Tel.: +49 (0)201/723-1615, milena.haenisch@uk-essen.de