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Entzündete Seele: Prof. Dr. Harald Engler ist neuer Prof. für Verhaltensimmunbiologie

[02.09.2019] Entzündungen im menschlichen Körper beeinflussen Verhalten und Psyche. Akut kann sich das u.a. an vermehrter Müdigkeit oder weniger Appetit zeigen. „Wir ziehen uns zurück, unsere Stimmung ist getrübt. Evolutionär ist dieses Schonverhalten von Vorteil. Es schützt davor, bei Schwäche Risiken einzugehen“, erklärt Harald Engler. Er ist neuer Professor für Verhaltensimmunbiologie an der Universität Duisburg-Essen (UDE) und untersucht am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) u.a., wie psychische Erkrankungen durch Stress und Entzündung entstehen können.

Nach Biologiestudium (1991-1997) und Promotion (2001) an der Universität Bayreuth forschte Harald Engler von 2002 bis 2004 als Postdoktorand an der Ohio State University (USA) und danach vier Jahre als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Bevor er an die UDE berufen wurde, war er ab 2008 am UK Essen Arbeitsgruppen- und Laborleiter im Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie sowie seit 2015 außerplanmäßiger Professor.

An neuropsychiatrischen Erkrankungen interessiert ihn besonders das Wechselspiel zwischen Immunsystem und zentralem Nervensystem und welche Rolle Entzündungen und Stress bei der Entstehung von Depression oder Schizophrenie spielen. „Wir untersuchen interdisziplinär die molekularen, biochemischen und neurobiologischen Mechanismen entzündungs- und stressbedingter Verhaltens- und Stimmungsveränderungen“, so der 49-Jährige. Ziel sei es, neue Ansatzpunkte für die Prävention und Behandlung psychischer Störungen zu identifizieren.

Ein weiterer Schwerpunkt von Englers Forschung liegt auf Lern- und Gedächtnisprozessen und wie sie durch Hormone und Immunbotenstoffe beeinflusst werden. Gefördert wird seine Forschung u.a. durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 1280 „Extinktionslernen“.

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