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Kombinationstherapie in Phase III-Studie untersucht : Lebensqualität von Glioblastompatienten bleibt mit neuer lebensverlängernder Therapie erhalten
[17.09.2019] Glioblastome sind schnellwachsende und sehr aggressive Hirntumoren, deren Behandlung deshalb intensiv erforscht wird. Die Patienten erhalten in der Regel eine Therapie aus Operation, Bestrahlung und Zytostatika, die das Wachstum der Krebszellen hemmen. Ein Team von Forschern mehrerer deutscher Universitätsklinika, darunter auch ein Mediziner der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen, haben sich die Wirksamkeit einer Kombinationstherapie aus zwei Zytostatika bereits kürzlich genauer angesehen. Weil jede Krebstherapie belastend für den Körper und die Psyche der Patientinnen und Patienten ist, hat das Forscherteam nun genauer analysiert, wie es den Patientinnen und Patienten nach der Kombinationstherapie geht. Sie kommen in ihrer kürzlich in Lancet Oncology veröffentlichten Studie zu dem Ergebnis, dass sich die Lebensqualität dabei nicht verringert.
Die Patienten gaben anhand eines Fragenbogenkatalogs an, wie sie ihre eigene Lebensqualität wahrnehmen. Außerdem wurde ihre Hirnleistung, z.B. ihr Gedächtnis und ihre sprachlichen Fähigkeiten überprüft.
Das Forscherteam hat insgesamt 129 Patientinnen und Patienten zwischen 18 und 70 Jahren untersucht und mit Patienten verglichen, die die Standardtherapie erhalten haben. Im Vergleich zeigt sich, dass die Kombinationstherapie die Patienten weder in ihrer Lebensqualität einschränkt, noch ihre kognitiven Leistungen negativ verändert. „Eine Lebensverlängerung durch die Kombitherapie, ohne dabei die Lebensqualität und Hirnleistung gegenüber der Standardtherapie zu verschlechtern, ist ein tolles Ergebnis für unsere Patienten“, so Prof. Dr. Martin Glas, Leiter der Abteilung Klinische Neuroonkologie in der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen. „Wir haben so die Chance unseren Patienten viel besser als noch vor 10 Jahren helfen zu können. Es ist allerdings noch ein weiter Weg bis wir diese schlimme Erkrankung besser in den Griff bekommen können“.
Die Studien zur Wirksamkeit wurden bereits in der renommierten Zeitschrift „The Lancet“ unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Herrlinger, Leiter der Sektion Klinische Neuroonkologie am Universitätsklinikum Bonn gemeinsam mit Prof. Glas publiziert.
Aufgrund der längeren Überlebensdauer der Patienten und der Ergebnisse der jetzt veröffentlichten Studie zur Lebensqualität befürworten die Wissenschaftler die Anwendung der neuen Erkenntnisse bei denjenigen Patienten, bei denen ein Glioblastom mit Methylierung im MGMT-Promoter diagnostiziert wurde. Im UK Essen wendet Prof. Glas die Kombinationstherapie von Lomustin-Temozolomid bereits bei seinen Patienten an.
Link zu den Originalpublikationen:
Health-related quality of life and neurocognitive functioning with lomustine–temozolomide versus temozolomide in patients with newly diagnosed, MGMT-methylated glioblastoma (CeTeG/NOA-09): a randomised, multicentre, open-label, phase 3 trial
Lomustine-temozolomide combination therapy versus standard temozolomide therapy in patients with newly diagnosed glioblastoma with methylated MGMT promoter (CeTeG/NOA-09): a randomised, open-label, phase 3 trial.
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