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Psychische Gesundheit Geflüchteter: Hilfe für traumatisierte Eltern

[10.10.2019] Auf die besonderen Herausforderungen beim Umgang mit geflüchteten Menschen sind die meisten Ärzte nicht ausreichend vorbereitet. Ein neues Projekt soll Abhilfe schaffen. Zu den vier Partnern gehört auch die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen.

Schätzungsweise die Hälfte aller erwachsenen Flüchtlinge leidet unter psychischen Problemen, vor allem unter Depressionen, Angststörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen. Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede erschweren oft die Behandlung. „Das Aufwachsen mit einem psychisch belasteten oder erkrankten Elternteil und ein ungünstiger Erziehungsstil sind die größten Risikofaktoren für die Entwicklung psychischer Probleme bei Kindern“, sagt Projektleiterin Prof. Dr. Silvia Schneider vom Bochumer Lehrstuhl für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie.

Das Projektteam entwickelt eine Intervention für Hausarztpraxen. Sie beinhaltet eine Kurzbehandlung zum Umgang mit Symptomen von Angst und Depression sowie ein Onlinetraining für einen positiven Erziehungsstil. Diese Intervention ist für Eltern gedacht, die arabisch sprechen, aus dem Irak oder aus Syrien geflüchtet sind und Kinder im Vorschulalter haben.

Das Bundesforschungsministerium fördert die soeben gestartete Studie Improve MH (Improving Mental Health in Refugee Families with Young Children) bis 2024 mit rund 2,9 Millionen Euro. Die Koordination hat das Bochumer Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit; beteiligt sind Mediziner, Sozialpädagogen und Psychologen der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Duisburg-Essen (UDE) und der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie Gesundheitswissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

Weitere Informationen:
https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/improve-mh-forderung-der-psychischen-gesundheit-bei-gefluchteten-eltern-und-ihren-kindern-8799.php
https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/klinische-studie-8800.php
Pressemitteilung der RUB

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