Post-Doc Dr. Daniel Emmelius

GeiWi/Hist. Inst.

Anschrift
Universitätsstr. 12
45141 Essen
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R12 V05 D83
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Funktionen

  • Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in, Geschichte

Die folgenden Publikationen sind in der Online-Universitätsbibliographie der Universität Duisburg-Essen verzeichnet. Weitere Informationen finden Sie gegebenenfalls auch auf den persönlichen Webseiten der Person.

    Rezensionen

  • Emmelius, Daniel
    Christian Reitzenstein-Ronning, Exil und Raum im antiken Rom. (Vestigia. Beiträge zur Alten Geschichte, Bd. 76.) München, Beck 2023
    In: Historische Zeitschrift: HZ Jg. 319 (2024) Nr. 1, S. 153 - 155

Mehr über Dr. Daniel Emmelius am Historischen Institut

Projektskizze Forschungsprojekt Arbeitstitel: Wüsten und Steppen im geographischen Wissen der Antike als Räume der Kontingenzbewältigung

Wüsten gelten für die Epoche der griechisch-römische Antike gemeinhin als Räume, über die auch gebildete Menschen jenseits ihres jeweiligen Nahbereichs wenig wussten. An die Stelle dieses Nichtwissens sei vielmehr eine Reihe weniger, extrem negativer Topoi getreten, die in einem deutlichen Spannungsverhältnis zu den Erfahrungen der handelnden Menschen in und am Rande von Wüstenregionen selbst gestanden habe.

Wohl gerade aufgrund dieser Annahmen wurde das geographische und umweltbezogene Wissen über Wüsten in der Antike allerdings bisher nicht systematisch bzw. nur für sehr begrenzte Zeiträume untersucht. Bei näherer Betrachtung drängt sich der Verdacht auf, dass die beschriebenen Annahmen auf einem zu einseitigen Bild vom antiken Wüstenwissen beruhen, das die konzeptuellen Unterschiede zwischen modernen und antiken Landschaftskonzepten nicht angemessen berücksichtigt und zudem auf einer allzu selektiven Quellenauswahl aufbaut.

Das Forschungsprojekt geht daher insgesamt der Frage nach, was die Geographen der griechisch-römischen Antike über Wüsten – und Steppen, die davon nicht kategorial unterschieden wurden – als Landschaftsformen wussten und wie sie epistemisch mit diesen Regionen – besonders ihren Gefahren – umgingen. Dabei geht es weniger um die Quantität oder faktische Korrektheit von Wissenselementen nach heutigen Maßstäben, sondern primär um die Strukturen und den Charakter des Wissens. Dazu gehören etwa die ordnenden Begriffe, Unterscheidungen, Verknüpfungen und inhaltlichen Gewichtungen. Es schließt sich zudem die Frage nach deren Entwicklungen innerhalb der Antike an, auch im Zusammenhang übergeordneter historischer Veränderungen oder geistiger Strömungen. Auf dieser Grundlage wird schließlich auch nach dem Verhältnis des Wissens der Geographen zum Wissen der Menschen in Wüsten, sofern dies durch z.B. papyrologische Zeugnisse greifbar ist, gefragt.

Quellengrundlage der Untersuchung sind bislang v.a. die Werke Herodots, Diodors, Strabons, des Pomponius Mela, des älteren Plinius sowie der erhaltenen Alexanderhistoriker, da diese es in besonderer Weise erlauben, den Umgang des jeweiligen Autors – und oft auch seiner verlorenen Quellen – mit jeweils unterschiedlichen Regionen zu betrachten. Ziel der Arbeit ist eine erste ausführliche Gesamtdarstellung des antiken geographischen Wüstenwissens in der longue durée, die zugleich das etablierte Bild von diesem Wissen und damit von der Bedeutung der Wüsten für die Geschichte der Antike modifiziert.

Das Projekt verortet sich somit insgesamt im Forschungsfeld der Historischen Geographie der Antike bzw. der antiken Geographiegeschichte, greift dabei aber auch Perspektiven der Wissens- und der Umweltgeschichte auf. Die gegenwärtig anvisierte Begrenzung des Untersuchungszeitraums von den Anfängen bis in die römische Kaiserzeit begründet sich zum Teil über die zu ihrem Höhepunkt gekommene römische Expansion, mehr noch aber durch die Quellenlage sowie durch die veränderte Perspektive spätantiker christlicher Autoren auf Wüsten vor dem Hintergrund der christlich-jüdischen Tradition.

Bildungsweg

  • September 2020: Zweites Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen
  • Mai 2019 bis Oktober 2020: Studienreferendar für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen am Zentrum für schulpraktische Lehrerbildung (ZfsL) Bielefeld
  • Februar 2020: Promotion (Erstgutachter: Prof. Dr. Uwe Walter; Zweitgutachterin: Prof. Dr. Therese Fuhrer)
  • April 2015 – März 2020: Doktorand an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie der Universität Bielefeld; Doctoral Researcher in der Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS)           
  • November 2012: Erstes Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien
  • Oktober 2005 – November 2012: Studium der Fächer Geschichte und Lateinische Philologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Universität Rom „La Sapienza“
  • Mai 2005: Abitur am Albrecht-Dürer-Gymnasium Hagen

Stipendien und universitäre Anstellungen

  • Seit November 2020: Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Postdoc) im Graduiertenkolleg 1919 „Vorsorge, Voraussicht, Vorhersage. Kontingenzbewältigung durch Zukunftshandeln“ an der Universität Duisburg-Essen
  • Juli 2018 – Dezember 2018: Promotionsabschlussstipendium des Bielefelder Nachwuchsfonds
  • April 2018 – Juli 2018: Lehrbeauftragter am Historischen Institut der Leibniz-Universität Hannover
  • April 2017 – Juli 2017: Lehrbeauftragter in der Abteilung Geschichtswissenschaft der Universität Bielefeld
  • Januar 2015 – Juni 2018: Promotionsstipendium des Evangelischen Studienwerks Villigst
  • Oktober 2007 ­­– September 2009: Studentische Hilfskraft am Seminar für Alte Geschichte der Universität Freiburg

Monographie

  • Das Pomerium. Geschriebene Grenze des antiken Rom (Studien zur Alten Geschichte Band 30), Göttingen 2021.

Forschungsinteressen

  • Geschichte der Stadt Rom in der Antike
  • Religion und Politische Ordnung in der römischen Republik
  • Antiquarische Forschung und antiquarischer Diskurs im antiken Rom und in der frühen Altertumswissenschaft
  • Wahrnehmung und Konstruktion von Grenzen und geographischen Räumen in der Antike
  • Wüsten in der Antike und ihre Rolle im Kontext von Religion, Krieg, Handel und Wissenserweiterung